TV Artikel vom 28.01.2019


TV Artikel vom 13.05.2013

 

(Gutweiler) Die 2004 begonnene Renovierung der Pfarrkirche Gutweiler ist nun bald abgeschlossen. Derzeit läuft der letzte von drei Bauabschnitten. Zwei Restauratorinnen sorgen dafür, dass Taufbecken, Lesepult und Kanzel wieder in satten Farben erstrahlen. Die Kosten trägt der Förderverein der Pfarrgemeinde.

 

Behutsam streichen die Pinsel über die Oberfläche der hölzernen Kanzel. Stück für Stück tragen die Diplom-Restauratorinnen Eva Hürter und Anna Kronewirth goldene Farbe auf die geschwungenen Ornamente auf. Seit Anfang des Jahres gehen die beiden Frauen in der Pfarrkirche St. Cosmas und Damian in Gutweiler ihrer Arbeit nach. Sie sollen Kanzel, Taufbecken und Lesepult in dem neugotischen Gotteshaus (siehe Extra) zu neuem Glanz verhelfen.

 

"In der Kanzel war der Holzwurm drin", berichtet Anna Kronewirth. "Wir entfernen jetzt beschädigte Teile, ergänzen fehlende Schmuckelemente, reinigen alles und tragen frische Farbe auf", erläutert die Restauratorin der Fachfirma Lawen aus Briedel (Kreis Cochem-Zell). "Es ist eine tolle Aufgabe - und die Kirche ist wunderschön", ergänzt Kollegin Hürter. Das bestätigt auch Gutweilers Ortsbürgermeister Günter Jakobs: "Unsere Kirche ist das imposanteste Bauwerk im Ort." Um die Gemäuer von 1895 für die Nachwelt zu erhalten, hat sich die katholische Kirchengemeinde, die auch Korlingen und Sommerau umfasst, schon 2003 zu einer umfangreichen Renovierung entschlossen.
Zurzeit läuft der dritte Bauabschnitt, in dem auch die Treppe zum Eingangsportal instand gesetzt wurde. 2009/2010 war für rund 126 000 Euro bereits der komplette Innenbereich neu gestaltet worden. Auch der Altar wurde versetzt. "Der Altar ist eines der wenigen Renaissance-Stücke der Region, ihn wollten wir besonders hervorheben", erklärt Architekt Paul Schuh, der die Renovierung betreut.
Bezuschusst wurden die Arbeiten damals vom Bistum Trier (etwa 19 000 Euro) sowie von den Ortsgemeinden Gutweiler (5000 Euro), Korlingen und Sommerau (zusammen circa 3000 Euro). Den Rest hatten Privatleute und Vereine aufgebracht. "Dank der Spenden werden wir am Ende keine Schulden haben", lobt Jakobs.
Die nun laufenden Arbeiten kosten laut Ortschef etwa 30 000 Euro, diesmal ausschließlich finanziert vom Förderverein der Pfarrgemeinde Gutweiler. "Das sind reine Verschönerungsarbeiten, die das Bistum nicht mitträgt", sagt Jakobs. Der neue Glanz für Taufbecken und Kanzel sei "der krönende Abschluss" des Projekts, sagt Architekt Schuh.

 

Spätestens im Herbst soll alles fertig sein. Dann beginnt Ralf-Matthias Willmes sein Amt als neuer leitender Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Waldrach, zu der auch die Pfarrei Gutweiler zählt. In Gutweiler und anderen Ruwerorten fehlt seit August ein Seelsorger, weil die drei leitenden Priester ihre Posten auf Wunsch des Bistums aufgegeben hatten (der TV berichtete).
Die Vakanz ist laut Horst Hübner, Vorsitzender des Fördervereins, mit ein Grund dafür, dass der letzte Bauabschnitt in Gutweiler "erst später" begonnen habe. Mit dem neuen Pfarrer will sich der Verein deshalb bald zusammensetzen und über eine "Einweihungsfeier" sprechen. In der Zwischenzeit wird schon das nächste Projekt geplant: die Sanierung der Korlinger Kapelle.

 

Extra

 

Eine Pfarrkirche gibt es in Gutweiler schon seit dem 16. Jahrhundert. Die heutige Pfarrkirche St. Cosmas und Damian wurde 1895 neu gebaut. Architekt des Schieferbruchsteinbaus im neugotischen Stil war der Trierer Eberhard Lamberty, Baumeister war Peter Ambré aus Waldrach. Die Orgel mit sieben Registern gibt es seit 1902. Die Fassade samt dem seitlichen Kirchturm wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg, 1953, hinzugefügt. Aus der ursprünglichen Kirche blieben die Reste eines Steinaltars von 1634 mit Figuren der beiden Kirchenpatrone Cosmas und Damian erhalten, die auch heute wieder den Altar zieren.

Christa Weber, Trierischer Volksfreund

 


Gotteshaus ist das neue Schmuckstück

Trierischer Volksfreund, Dietmar Scherf, 09.02.2010

 

Pastor Heribert Mönch (Mitte), Küsterin Ulla Eiden, Ortsbürgermeister Günter Jakobs, Architekt Paul Schuh und die Mitarbeiter Eva Maria Kather, Ferdinand Marx und Karl Müller (von links) freuen sich vor dem Altar aus dem Jahre 1634 über die gelungenen Arbeiten. 

 

Nach mehreren Monaten Umbau- und Sanierungsarbeiten in der Pfarrkirche St. Cosmas und Damian in Gutweiler erstrahlt das Gotteshaus in neuem Glanz. Insgesamt wurden 124 100 Euro bei der aktuellen Baumaßnahme investiert.

 

Gutweiler. Im März letzten Jahres war das Innere der Kirche zu einer riesigen Baustelle geworden. Die Bänke waren ausgeräumt worden, und riesige Gerüste prägten das Bild. Der "Männertreff" und die Frauen der Pfarrgemeinde hatten ungezählte Stunden investiert und uneigennützig geholfen, aus der Kirche ein neues Schmuckstück zu schaffen.
 
Durch die aus dem Boden aufsteigende Feuchtigkeit hatte der Verputz großen Schaden erlitten und musste erneuert werden. Bei der kompletten Innenrenovierung wurden auch die Beleuchtungs- und Lautsprecheranlage sowie die Bankauflagen erneuert. Architekt Paul Schuh: "Den aus dem Jahre 1634 stammenden Votivaltar haben wir zusätzlich renoviert und nach vorne gezogen. Dadurch hinterlässt er beim Besucher einen besonderen Eindruck."

 

Vielfältig waren die Ideen bei Ortsbürgermeister Günter Jakobs und der Bevölkerung einschließlich der Vereine zur Finanzierung. So kamen neben dem Zuschuss des Bistums (21 800 Euro) und der Spende von 5 000 Euro von der Ortsgemeinde rund 66 500 Euro an Spenden auf das Renovierungskonto. Günter Jakobs lobt: "Die Spendenfreudigkeit und die tatkräftige Mithilfe der Bewohner waren vorbildlich." Trotzdem verbleiben noch 21 600 Euro, die bisher nicht gedeckt sind. Pastor Heribert Mönch: "Wir werden am 27. März die Arbeiten offiziell mit einem Festgottesdienst beenden." Für den 76-jährigen Pastor Mönch war die Baumaßnahme nach den Renovierungen der Kirchen in Schöndorf und in Pluwig, hier bereits zwei Mal, die letzte große Aktion.
 
"Dabei sind die Renovierungen der vielen Kapellen allerdings noch nicht mitgerechnet", sagt der Gottesmann, der während der Bauphase in Gutweiler den Gottesdienst im Pfarr- und Jugendheim mit der Gemeinde feierte.
 
Vor etwa fünf Jahren waren in einer ersten Baumaßnahme schadhafte Stellen an den Fenstern und einige Steinbögen für 30 000 Euro erneuert worden. Schon im Jahre 1998 waren 160 000 Euro in die Generalsanierung der Orgel investiert worden. Pastor Mönch will am 1. Mai seinen letzten Gottesdienst in der Pfarrkirche in Gutweiler feiern und dann in den Ruhestand gehen.
 
Gutweiler hat inzwischen die nächste große Baustelle begonnen. Der Kindergarten mit dem gesamten Außenbereich wird für 250 000 Euro umgebaut und neu gestaltet.

 

Trierischer Volksfreund, Dietmar Scherf, 09.02.2010